Reine Guthabenauszahlung steigt im Bausparmarkt weiter an.
Steigende Unzufriedenheit der Bausparer mit der Auszahlung
Gutverzinste Altverträge sowie die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erschweren den Bausparkassen weiter das Geschäft. Viele Bausparkassen versuchen, den finanziellen Einbußen entgegenzusteuern, indem sie alte und gutverzinste Verträge kündigen. Zudem ist für viele Bausparer auf Grund der Niedrigzinsphase ein über eine Bank abgeschlossenes Immobiliendarlehen oftmals die lukrativere Finanzierungsmöglichkeit. Als Folge hieraus nimmt die reine Guthabenauszahlung immer weiter zu.
Dies belegt auch die Studie KUBUS Bausparen, bei der insgesamt über 2.300 Bausparer der sechs größten Bausparkassen befragt wurden: Demnach haben 50 Prozent der Befragten mit zuteilungsreifen Bausparverträgen das Bauspardarlehen nicht in Anspruch genommen und sich das Guthaben auszahlen lassen. 29 Prozent haben das Bauspardarlehen sofort in Anspruch genommen, während 22 Prozent der Bausparer planen, dass Darlehen zukünftig in Anspruch zu nehmen. 2016 war der Anteil Auszahlung ohne Inanspruchnahme des Darlehens mit 41 Prozent noch deutlich geringer.
Zum Teil ist der erhöhte Anteil an Auszahlungen durch Kündigungen von Seiten der Bausparkassen begründet, was sich auch in der Zufriedenheit mit der Auszahlung widerspiegelt: So geben 13 Prozent der Bausparer mit Zuteilung an, dass sie mit der Auszahlung unzufrieden waren. Dies entspricht einer Steigerung um acht Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2016 ist ebenfalls der Anteil derjenigen, die vollkommen oder sehr zufrieden mit der Auszahlung waren, von 65 auf 54 Prozent gesunken.
63 Prozent der Bausparer haben anschließend die Auszahlungssumme nicht wieder angelegt. Von den restlichen 37 Prozent haben etwa drei Viertel die Summe komplett und ein Viertel zumindest teilweise wieder angelegt. Insgesamt werden von den Auszahlungen nur knapp 11 Prozent wieder bei einer Bausparkasse angelegt.
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Dr. Stephan Groll
Senior Project Manager
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