Corona-Krise treibt Nachfrage von Betriebsschließungs-Versicherungen im Gewerbekundenmarkt nach oben
Im Hinblick auf mögliche zukünftige Gefahren zeigen sich viele Unternehmen in Folge der Corona-Krise zunehmend risikoavers. Die Folge ist ein gesteigertes Interesse an Betriebsschließungs-Versicherungen (BSV). Dies zeigt sich auch bei einer repräsentativen Marktstudie der MSR Consulting Group, bei der in den vergangenen Wochen über 2.000 Unternehmen befragt wurden.
Dass Betriebsschließungs-Versicherungen (BSV) bisher nicht im Fokus von KMUs mit bis zu 50 Mitarbeitern standen, zeigt sich in einer geringen Marktabdeckung. So geben lediglich vier Prozent der Gewerbekunden an, eine BSV zu besitzen. Durch die Corona-Krise ist das Interesse jedoch deutlich gestiegen. So planen 13 Prozent in der nächsten Zeit eine solche Versicherung abschließen. Zudem wollen 30 Prozent den Abschluss in den kommenden Monaten prüfen.
Mehr als jedes zehnte Unternehmen ist durch die Auswirkungen der Corona Krise existenzbedrohend betroffen
Knapp ein Drittel (31 Prozent) aller befragten Unternehmen geben an, dass sich die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus gar nicht oder nur leicht auf die Arbeit im Unternehmen auswirken – die übrigen 69 Prozent der Unternehmen sind in unterschiedlichem Ausmaß von der Krise betroffen. So geben 41 Prozent der befragten Unternehmen an, dass die Unternehmenstätigkeit deutlich spürbar beeinflusst wird. 15 Prozent stufen die Auswirkungen als bedrohlich ein, 13 Prozent gar als existenzbedrohend.
Stark betroffene Unternehmen mit höherer Nachfrage nach Betriebsschließungs-Versicherungen
Insbesondere von der Corona-Krise stark betroffene Unternehmen weisen eine schlechte Abdeckung bei gleichzeitig hohem Interesse auf. Weniger als ein Prozent der Unternehmen, die existenzbedrohend von der Corona-Krise betroffen sind, haben angegeben eine Betriebsschließungs-Versicherung zu besitzen. Hiervon planen 65 Prozent der Unternehmen den Abschluss bzw. sich mit der Thematik zu beschäftigen. Von den Unternehmen, die kaum bzw. gar nicht in ihrem Geschäft durch die Corona-Krise eingeschränkt sind, besitzen mit sechs Prozent deutlich mehr Unternehmen eine Betriebsschließungs-Versicherung. Auch der Anteil derer, die einen zukünftigen Abschluss planen oder prüfen möchten, ist insgesamt mit 38 Prozent deutlich geringer.
Die Versicherer stellt der hohe Bedarf an BSVs und die gleichzeitige Unsicherheit in Folge der Corona-Krise vor große Herausforderungen. So ist die Nachfrage gerade bei KMUs hoch, die im bedrohlichen Maße von der Krise betroffen sind und zudem nur über geringe finanzielle Rücklagen verfügen. Einzelne Versicherer reagieren auf dieses Risiko, in dem sie keine Anträge für gewerbliche Betriebsschließungs-Versicherungen mehr annehmen bzw. keine Angebote unterbreiten (so berichtet im Versicherungsjournal vom 26.5.2020). Hier gilt es zukünftig Lösungen zu finden, um einerseits das Potenzial zu nutzen und andererseits ein für Kunden und Versicherer gleichermaßen attraktives Produkt anzubieten.
Die Sonderstudie KUBUS Gewerbekunden COVID-19 erscheint im Juni und liefert weitere relevante Informationen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Gewerbekundengeschäft der Versicherer.
Ihr Ansprechpartner
Marc Bünger
Head of Data Analytics
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